Wie wichtig die Stimme für unser Leben ist, wird einem oft erst bewusst, wenn sie den alltäglichen Belastungen nicht mehr standhält. Die Kommunikation mit den Mitmenschen wird dann eingeschränkt, aber auch Emotionen wie Wut oder Freude kann man nicht mehr adäquat ausdrücken.
Stimmstörungen können sich zeigen durch: Heiserkeit, Räusperzwang, Kloßgefühl im Hals.…. um nur einige Symptome zu nennen.
Man unterscheidet zwischen organischen Stimmstörungen, funktionellen Stimmstörungen und psychogenen Stimmstörungen.
a) Organische Stimmstörungen: Hier liegt eine organische Veränderung an den Stimmbändern oder im Kehlkopf vor, zum Beispiel die Lähmung eines Stimmbandes. Man spricht dann von einer Recurrensparese. Durch gezielte Übungen kann die Stimme meist ihre volle Funktionsfähigkeit wiedererlangen. Wenn ein Stimmband zum Teil entfernt werden muss, zum Beispiel nach Tumorerkrankungen, kann eine neue Stimme aufgebaut werden, sodass es möglich ist, wieder voll am kommunikativen Leben teilzuhaben.
b) Funktionelle Stimmstörungen: Hier liegt keine organische Erkrankung an den Stimmbändern vor. Durch Fehlspannungen in der Kehlkopfmuskulatur kommt es zu einer angestrengten Stimmgebung. Häufig sind davon Berufsgruppen betroffen, die einer erhöhten Stimmbelastung ausgesetzt sind, z.B. Lehrerinnen und Lehrer oder Erzieherinnen und Erzieher. Das Sprechen zu einer größeren Gruppe, oft innerhalb einer Geräuschkulisse, wird dann zum Problem. Da die davon betroffenen Personen lediglich verlernt haben, ihre Stimme ökonomisch einzusetzen, ist eine Therapie meist sehr erfolgversprechend.
c) Psychogene Stimmstörungen: Auch hier liegen Fehlspannungen im Bereich der Kehlkopfmuskulatur vor, die allerdings eine stark psychische Komponente haben. Durch sehr starke Belastungen im Alltag oder psychische Traumata kann auch die Stimme betroffen sein.
Auch hier kann eine Stimmtherapie sehr hilfreich sein. Eine begleitende Psychotherapie ist in diesem Fall jedoch sinnvoll.
d) Störungen der Singstimme: Singen hat für viele Menschen eine große Bedeutung in ihrem Leben. Sie sind im Chorgesang engagiert oder brauchen die Singstimme z.B. als Pädagogen und Pädagoginnen in ihrem beruflichen Alltag. Ebenso wie die Sprechstimme kann sich auch die Singstimme durch einen fehlerhaften Gebrauch ungünstig verändern. Sie klingt plötzlich angestrengt, hohe Töne brechen ab, oder die Mittellage wird brüchig, um nur einige der möglichen Symptome zu nennen.
Singen erfordert eine grundsätzlich andere Stimmführung als das Sprechen. Durch gezielte Gesangsübungen kann jeder Mensch zu einer gesunden, mühelos angewandten Singstimme finden.